Dieses Dokument enthält Bildschirmabzüge der Masken, die für die Dokumentations des Mammakarzinoms erforderlich sind mit kurzen Hinweisen auf besonders zu beachtende Punkte. Zur Konzeption und Hintergründen finden sich hier Hinweise.
Der Zugang zu Patienten, unabhängig ob es sich um Neuaufnahmen oder bestehende Einträge handelt, erfolgt, sofern keine Koppelung zum Krankenhausinformationssystem besteht, immer über die Patientenauswahl.
Bei vermutlichen Neuaufnahmen empfiehlt es sich, Name und Vorname möglichst genau auszufüllen, bei Suchen genügen Teilangaben. Bei Neuaufnahmen erfolgt immer ein Namensabgleich mit den bestehenden Patienten. Gegebenenfalls werden ähnliche Datensätze angezeigt und es muß dann entschieden werden, ob tatsächlich eine Neuaufnahme erfolgen soll.
Bei Neuaufnahmen werden als erstes die Stammdaten des Patienten ergänzt:
Daten sind hier nur insoweit erforderlich, wie sie später benötigt werden. Im allgemeinen wird das die Adresse sein, um Patientinnen anschreiben zu können und der Hausarzt oder andere betreuende Fachärzte, die gegebenfalls im weiteren Verlauf angeschrieben werden sollen. Die hier zur Auswahl stehenden Ärzte müssen in entsprechenden Stammdaten eingepflegt sein. Eingaben von Namen oder Ort dienen nur zur Suche. Bei mehreren Ärzten sowie zur Eingabe weiterer betreuender Abteilungen kann in eine entsprechende Detailmaske verzweigt werden.
Nach der Auswahl des Patienten erfolgt der Zugriff auf die Daten entweder uber die "Erkrankungsübersicht",
die den Schwerpunkt auf wichtige Details legt, oder über die "Vorhandenen Daten",
die die Daten nach Dokumentart präsentiert. Unabhängig vom Zugangsweg werden letztendlich immer die gleichen Inhalte gefüllt. Im folgenden wird der dokumentenbezogene Zugang dargestellt, da der Zugang über die Erkrankungsübersicht primär zu einer Dokumentation führt, die im Zusammenhang mit dem Mammakarzinom wichtige Details zunächst ausblendet.
In der Übersichtsmaske "Vorhandene Daten" können keine Daten eingegeben werden. Dies geschieht über die Auswahl eines entsprechenden Detailknopfes im unteren Bereich der Maske:
Die Dokumentation jeder gesondert zu erfassenden Tumorerkrankung beginnt mit einem Dokument "Diagnosedaten".
Ein Rezidiv, ob lokoregionär oder als Fernmetase, wird als Verlauf dokumentiert.
Soll eine Patientin mit einem Rezidiv dokumentiert werden und ist die primäre Tumorerkrankung noch nicht dokumentiert, muß diese als erstes eingegeben werden, auch wenn Informationen zur primären Tumorlokalisation, Diagnosedatum, Histologie und Stadium nur lückenhaft sind.
Ereignissen i.S. von Progression oder Rezidiv, Auftreten von Folgeerkrankungen.
Ein Rezidiv im Sinne der Basisdokumentation ist jedes erneute Auftreten von Tumor, ob im Sinne eines lokoregionären Rezidivs oder einer Metastasierung
Die folgende Grafik zeigt einen typischen Dokumentationsverlauf in Bezug auf die klinischen Ereignisse
Weitere Erläuterungen des Datenmodells finden sich in Basisdokumentation und deren Abbildung im GTDS
Die Diagnosendatenmaske enthält die allgemeinen, bei jedem Tumor anwendbaren Grunddaten der Tumorerkrankung. Durch die Vorauswahl der Tumorentität werden jedoch nur primär die beim Mammakarzinom anwendbaren oder üblichen Codes angezeigt.
Werden klinisches und pathologisches TNM erfaßt, empfiehlt es sich, hier das klinische TNM einzugeben. Soll nur der pathologische TNM dokumentiert werden, kann er bereits hier eingegeben werden (Alternative: in der Verlaufsbeurteilung zur operativen Therapie).
Dies gilt in gleicher Weise für den histologischen Befund. Für die meisten Auswertungszwecke ist der definitive histologische Typ des Tumors ausreichend und somit muß nur der entsprechende Histologiecode in der Diagnosemaske eingegeben werden. In einigen Fällen, insbesondere vor dem Hintergrund von Qualitätssicherung (BQS, WBC, ..) sollen bioptischer Befund aus der diagnostischen Phase und postoperative Histologie erfaßt werden. Dann sollte der bioptische Befund bei den Diagnosedataen und der postoperative Befund im Beurteilungsverlauf zur Operation eingetragen werden. In diesem Fall muß darauf geachtet werden, daß die diagnostische relevante Histologie, meist die aus der Operation, entsprechend gekennzeichnet ist. In jedem Fall sollten die entsprechenden Datumsangaben korrekt sein, so daß notfalls auch anhand des Datums entschieden werden kann, ob es sich um eine präoperative oder um eine postoperative Histologie handelt.
Die ICD wird automatisch aus der Kombination Lokalisation/Histologie generiert und muß nicht gesondert eingegeben werden.
Sollen Daten an ein epidemiologisches Krebsregister übermittelt werden, müssen meist einige Zusatzinformationen zum Beispiel zum Informationsstatus des Patienten erfaßt werden.
Über die Basisdokumentation hinaus nur beim Mammakarzinom anwendbare Daten werden über "Zusatzdoku." in der Spezialdokumentation Mammakarzinom eingegeben.
Sie ist abgestimmt auf die Dokumentation des Disease-Management-Programms Mammakarzinom und auf die Zertifizierung von Brustzentren (Stand 2004). 2005 wurden einige Erweiterungen in Hinblick auf das Benchmarking des WBC eingeführt (s.u.), die jedoch auch unabhängig davon im Rahmen von Qualitätsmanagement eine Rolle spielen könnten.
Für jedes Ereignis (im Sinne von Primärdiagnose und Rezidiv) muß genau ein Eintrag erfolgen, denn oft sind nicht nur die Primärtumorbehandlungen von Interesse, sondern auch die Rezidive (nach tumorfreiem Intervall). Der Eintrag für die Primärdiagnose erfolgt im Rahmen des entsprechenden Diagnosedatensatzes, der zum Rezidiv im Rahmen des Verlaufsdatensatzes, in dem das Rezidiv zur entsprechenden Primärerkrankung erstmalig dokumentiert wird. Der Eintrag in dieser Spezialdokumentation ist auch der Bezugspunkt für die Spezialauswertung zum Mammakarzinom und dient somit auch zur Zählung von Fällen. Gerade unter diesem Gesichtspunkt ist es wichtig, nicht versehentlich zuviele (oder zuwenige) Datensätze anzulegen.
Die Information über den Rezeptorstatus kann in unterschiedlicher Weise vorliegen und dementsprechend eingegeben werden (natürlich müssen nicht alle Angaben ausgefüllt werden).
Weitere Details, zum Teil zum therapeutischen Vorgehen, können in folgender Untermaske eingegeben werden. Diese sind Bestandteil der vollständige Dokumentation für das WBC-Benchmarking.
Über den Knopf "Auswertung" kann angesehen werden, wie sich die Daten des Falles in der Tabelle AUSWERTUNG_MAMMA darstellen (Daten ggf. neu erzeugen/aktualisieren). Somit ist eine sofortige Überprüfung von Korrektheit und Vollständigkeit der Dokumentation möglich.
Darüber hinaus kann direkt in die DMP-Dokumentation verzweigt werden.
Die Codierung der Operationen basiert also auf den Codes des Operationsschlüssels und bezüglich der Komplikationen auf dem Komplikationsschlüssel der Basisdokumentation.
Für die WBC-Benchmarking Dokumentation wurde eine Unterscheidung zwischen intra- und postoperativen Komplikationen eingeführt. Außerdem verändert sich die Auswahlliste für OP-Komplikationen indem primär einige wichtige Komplikationen nach ICD-10 Codierung angeboten werden.
In der nachfolgend gezeigten Maske erfolgt die Dokumentation auf der Grundlage von OPS-Codes, die ggf. aus einem anderen System oder der Standard-OP-Dokumentation übernommen wurden. Es kann alternativ auch eine Dokumentation nach OP-Mustern erfolgen. Diese können die Dokumentation erleichtern, falls die OPS-Codes nicht vorliegen und im Register nachcodiert werden muß. Voraussetzung hierfür sind Einträge in "Operations-Mustern" und "Synonymen und Klassen"
Für die Auswertung ist es wichtig, den OP-Bereich anzugeben und dabei auch zwischen Primär und Rezidivtumor zu unterscheiden.
Die korrekte Angabe der R-Klassifikation unterscheidet sich gelegentlich vom klinischen Sprachgebrauch. Die R-Klassifikation ist eine prognostische Klassifikation. Bei lokaler R0-Resektion aber gleichzeitiger Fernmetastasierung muß R2 dokumentiert werden. Ergänzend wird angegeben, daß sich der Residualtumor in den Fernmetastasen befindet, so daß implizit von einer R0-Resektion ausgegangen werden kann. Erst wenn etwaige Fernmetastasen ebenfalls reseziert oder auf anderem Wege zum Verschwinden gebracht wurden, kann anschließend der R0-Status festgehalten werden.
Da diese Art der Dokumentation auf Seiten klinisch tätiger Ärzte immer wieder auf Irritationen trifft, steht seit dem Update vom August 2006 zusätzlich das Feld "R_KLASSIFIKATION_LOKAL" zur Verfügung. Weitere mit diesem Update eingeführte Änderungen sind
Da diese Felder neu eingeführt wurden, werden sie in den Versionen (Stand August 2006) der Spezialauswertung Mammakarzinom noch nicht berücksichtigt.
Im Anschluß an alle Therapien wird eine Verlaufsbeurteilung eingegeben.
Diese ist in der Regel schon mit den meisten Werten sinnvoll vorbelegt, so daß lediglich das Datum der Beurteilung sowie die eigentliche Beurteilung des Tumorstatus eingetragen werden muß.
Der Tumorstatus ("aktuelle Situation") ist eines der wichtigsten Elemente der Dokumentation. Er bezieht sich immer auf das Datum der Beurteilung. Dabei stehen bei soliden Tumoren die Felder Primärtumor/Lymphknoten/Metastasen im Vordergrund. Sobald in allen drei Kategorien "kein Tumor" eingetragen ist, wird Tumorfreiheit angenommen. Das kann häufig schon nach der Operation der Fall sein; eine entsprechende nachfolgende Bestrahlung oder systemische Therapie wird ja entsprechend auch meist als "adjuvant" bezeichnet. Diese richtet sich zwar auf vermutete verstreute Tumorzellen in der Primärregion oder im sonstigen Körper. Diese Vermutung schließt aber den Befund "Tumorfreiheit" (entspricht R0 in Bezug auf den gesamten Körper) nicht aus. Sofern ein Verlauf, wie in diesem Fall, eine Therapie beurteilt, ist hier immer der Status nach der Therapie gemeint. Das ist insbesondere bei Operationen relevant, da ja am Tag der OP vor der Operation noch Tumor vorhanden ist. Insbsondere im Fall von Rezidiven ist manchmal nicht bekannt, wann das Rezidiv diagnostiziert wurde, und es liegt nur die Information über eine Rezidivoperation vor. Das führte in der Vergangenheit dazu, daß an dieser Stelle das Rezidiv eingetragen wurde, was aber inhaltlich bedeutet, daß die Operation zu einem Rezidiv geführt hat. Falls sich tatsächlich das Rezidivdatum nicht besser bestimmen läßt, sollte ein Verlauf mit dem Rezidiveintrag für den Tag vor der Therapie angelegt werden. Das ist zwar nicht elegant, sicher aber inhaltlich eine vertretbare Näherung und sorgt für eine vernünftige Auswertbarkeit der Daten.
Wurden das pathologische TNM oder die definitive Histologie nicht schon bei den Diagnosedaten eingegeben, so kann deren Dokumentation hier in entsprechenden Übersichtsmasken erfolgen:
Bei mehreren Histologien kann es erforderlich sein, die für die Bewertung/Auswertung des Falls relevante zu kennzeichnen. Vorgabemäßig ist die bei der Diagnosemaske hinterlegt Histologie als relevant gekennzeichnet.
Für die Zertifizierung von Brustzentren reicht eine vollständige ausgefüllte Maske der Kompaktdokumentation. Nebenwirkungen werden im allgemeinen noch nicht analysiert.
Die speziellen Angaben zur systemischen Therapie (Hormon-, Anti-Hormon- und Chemotherapie) erfordern ebenfalls eine Aussage zur Stellung innerhalb des Gesamtkonzepts sowie eine Zuordnung zu bestimmten Therapiekategorien. Auch hier muß z.B. innerhalb der erweiterten Therapiemaske eine Zuordnung zu einer bestimmten Therapieform ("Protokoll") erfolgen. Die Protokollstammdaten müssen also zumindest die im Einsatz befindlichen Therapien nach der geforderten Detaillierung unterscheiden können (z.B. für DMP CMF, anthrazyklinhaltig anti-hormonelle Therapie).
Ein systematisches Follow-up ermöglicht Auswertung und Vergleich von lagfristigen Therapieerfolgen. In GTDS gibt es verschiedene Verfahren, die das Anfordern von Follow-up Informationen bei weiterbehandelnden Ärzten ermöglichen. Die Dokumentation erfolgt wie alle Verlaufsinformationen in dieser Maske. Im Falle unauffälliger Nachorgeergebnisse kann die Maske über eine Standardauswahl korrekt belegt werden.
Bei Rezidiven sollte erneut eine Zusatzdokumentation angelegt werden, damit das Ereignis korrekt in die Fallzählung eingeht.
Details zur Metastasierung sollten in der Metastasierungsmaske eingegeben werden.
Für Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen, die langfristig auftreten, wie das Lymphödem, wird die Maske "Folge- und Begleiterkrankungen" benutzt, die zum Beispiel von Verlaufsdaten heraus aufgerufen werden kann. Da die Basisdokumentation keine Seitenangabe vorsieht, muß diese, falls sie unterschieden werden soll, im Rahmen der freitextlichen Bezeichnung erfolgen (gesucht wird nach den Zeichenketten "link", "rech", "beid")
In den Abschlußdaten können neben dem Sterbedaten detailliert die Todesursachen sowie die Krebs/Tod-Relation angegeben werden.
Diese Maske wurde ursprünglich für das Benchmarking des WBC (Westdeutsches Brustcentrum GmbH) entwickelt. In diesem Zusammenhang ist diese Spezieldokumentation jedoch nicht mehr erforderlich. Es genügt, die Angabe der präoperativen, bioptischen Histologie in der Diagnosemaske und der postoperativen Histologie im Kontext der Operation zu tätigen sowie die speziellen Details der Zusatzdokumentation auszufüllen.
Dabei muß insbesondere bei Nachsorgeuntersuchungen eine explizite Zuordnung dieser Daten zum Nachorgeverlauf erfolgen.