Um Daten zwischen zwei GTDS-Systemen auszutauschen, wurde eine Datenexport und -importschnittstelle eingerichtet. Das Anwendungsfeld bezieht sich gemäß den Anforderungen im ersten Einsatzgebiet zunächst auf folgende Daten:
Vorgesehene Maßnahmen und Abschlußdaten sind derzeit nicht enthalten, können aber in späteren Ausbaustufen durchaus hinzukommen. Befunde werden zwar übertragen, im Zielsystem jedoch einem einheitlichen Befund zugeordnet, wobei die Information letztendlich ausschließlich als Klartext in das Bemerkungsfeld übertragen wird. Betreuende Ärzte und Informationen über Studienteilnahme werden ebenfalls als Klartext übertragen und bei Neuanlage eines Patientendatensatzes im Notizfeld hinterlegt. Für die erfolgreiche Kommunikation muß folgendes bedacht werden:
Nach diesen grundsätzlichen erklärenden Vorbemerkungen kann nun die Schnittstelle auf Seiten des GTDS eingerichtet werden. Grundlage ist das Einspielen eines Patches mindestens vom Stand 5. November 2001 oder ein späteres Update sowie eines getrennt herunterladbaren Zusatzmoduls (webgtds.zip), welches auch die notwendigen Dateien für den Datenimport enthält.
Maske "andere Einrichtungen" unter "Stammdaten, Schlüssel, ..."
Tragen Sie hier alle Sender von Nachrichten ein. Die Bezeichnungen müssen unter den Kommunikationspartnern abgesprochen sein, da die Schnittstelle aus den Bezeichnungen die eigenen Einrichtungs-IDs ermitteln. Außerdem müssen Bezeichnungen und insbesondere Einrichtung_IDs über die Zeit konstant bleiben.
Maske "Nachrichten/Schnittstellen" unter "Benutzer, Rechte, ..."
Im Punkt Definition/Versand werden die Nachrichtentypen und Empfänger definiert. Die Nachrichtentypen (Tabelle NACHRICHT_AUFRUF) werden grundsätzlich durch die Entwickler bestimmt und im Datenbank-Update eingespielt. Die Empfänger (Tabelle NACHRICHT_ZIEL) werden nach dem dargestellten Muster selbst festgelegt. Für den Datenaustausch zwischen Registern ist die LfdNr "100" vorgesehen. Empfänger können grundsätzlich auf einen bestimmten Nachrichtentyp oder eine bestimmte Nachricht eingeschränkt werden. Mit angekreuztem "Filter auf Nachricht" werden nur die für die Nachricht gültigen Empfänger angezeigt. Für den Registeraustausch müssen die Empfänger wegen der zu übergebenden Parameter nachrichtenspezifisch angegeben werden.
Dieser Teil der Maske dient auch dem Start des Exportprogramms. "Verschicken" startet das Exportprogramm für einen bestimmten Empfänger. In diesem Fall entsteht eine nicht kryptografierte Datei im sogenannten XML-Format. Diese wird dann z.B. mit dem frei verfügbaren DES-Programm kryptografiert (Unterverzeichnis admin\tool) und verschickt (auf Diskette). Mit "Anzeigen" werden alle für diesen Typ vorgesehenen und verschickten Nachrichten angezeigt, die dann weiter auf vorgesehene gefiltert werden können.
Der komplette Eintrag unter Kommando lautet:
$javaexe xmlrw ~benutzer ~passwort jdbc:oracle:thin:@141.50.42.214:1521:~datenbank mvp.xml
Dieser Eintrag muß folgendermaßen angepaßt werden: 141.50.42.214 durch die IP-Adresse des Datenbankservers. Darüberhinaus muß ein Eintrag in der gtds.ini erfolgen, der die Ersetzung für "$javaexe" bildet, z.B.
javaexe I:\webgtds\jre\bin\java.exe -classpath I:\webgtds\lib\xalan.jar;I:\webgtds\lib\xerces.jar; I:\webgtds\lib\classes102.zip;I:\webgtds\lib\classes111.zip; I:\webgtds\tomcat\lib\servlet.jar;I:\webgtds\tomcat\lib\webserver.jar; I:\webgtds\tomcat\webapps\gtds\WEB-INF\classes
Dieser Eintrag muß natürlich in einer Zeile stehen (siehe auch "gtdsbsp.ini"). "I:" muß ersetzt werden durch das Laufwerk und evtl. den Pfad zum Verzeichnis, in dem Sie webgtds ausgepackt haben.
Hinweis: Ältere ORACLE-Datenbankversionen benötigen evtl. andere Einträge und evtl. die Installation weiterer Client-Software.
Der komplette Eintrag unter Parameter lautet:
i:\webgtds\ausgang\hro_sn.xml "ABSENDER=Krebsregister Rostock" ZIEL=1 "ZIELORT=Krebsregister Schwerin" ABTEILUNG_ID=77 QUALITATIVE_ID=1 QUANTITATIVE_ID=1
Hierbei gibt "i:\webgtds\ausgang\hro_sn.xml" den Pfad zur nicht kryptografierten Datei an. Der Eintrag "Krebsregister Rostock" kennzeichnet das sendende System und wird beim Einlesen verwendet um den Einsender zu bestimmen.
"ZIEL=1" bestimmt, daß für diesen Export Datensätze mit dem Ziel 1 (also der LfdNr des aktuellen Nachricht_Ziel Satzes) ausgewählt werden sollen.
Als ZIELORT muß die gleiche Bezeichnung eingetragen werden, wie sie in der Tabelle "ANDERE_EINRICHTUNG" verwendet wird. Bei der Analyse des Datensatzes beim Empfänger kann hierdurch bei dem Rückexport eine Zuordnung der Identifikationsnummern erfolgen.
Die ABTEILUNG_ID gibt eine Kennung an, die dem empfangenden System ermöglicht, die eingehenden Datensätze rechtemäßig einer bestimmten Abteilung zuzuordnen. Diese Zuordnung geschieht, natürlich im empfangenden System, auch in der Maske der Nachrichtendefinitionen unter dem Punkt "ID-Match":
Das bedeutet, daß das empfangende System den Sender als eigene Abteilung einträgt, der er auch nur privilegierte Benutzer zuordnen kann. Der Wert "77" ist hier vollkommen willkürlich wählbar. Sinnvollerweise sollte man da evtl. die ID der eigenen Leitstelle eintragen. Entsprechendes gilt für die Zuordnung von qualitativen und quantitativen Befunden. Auch hier ist der Eintrag von "1" willkürlich.
Da im empfangenden System alle Datensätze einer bestimmten Abteilung zugeordnet werden, erscheint zunächst auschließlich diese in der Datenübersicht der vorhandenen Daten. Falls erwünscht, kann zusätzlich die Information aus dem jeweiligen Feld "DURCHGEFUEHRT_VON" angezeigt werden. Mit Eintrag des Parameters VHD_P.DURCHFUEHRENDE_HOLEN in den GTDS-Parametern kann durch eine mit Leerzeichen getrennten Liste von ABTEILUNG_IDs angegeben werden, für welche Abteilungen dies geschehen soll.
Mit
e:\gtds\admin\tool\des -e -k geheimesblabla hro_sn.xml hro_sn.crypt
wird dann diese Datei kryptografiert. "E:\gtds" wird durch den Pfad zum GTDS-Verzeichnis ersetzt. "hro_sncrypt.xml" kann dann auf Diskette geschrieben und versandt werden. Beim Empfänger wird mit
e:\gtds\admin\tool\des -d -k geheimesblabla hro_sn.crypt hro_sn.xml
der ins Eingangsverzeichnis gespielten Datei wieder die lesbare Version erzeugt.
Zunächst muß in der Maske "Dynamische Module" unter "Benutzer, Rechte, ..." das Modul mit der Kennung "NACHRPAT" aktiviert werden. Daraufhin ist unter den zusätzlichen Dokumenten eines mit der Bezeichnung Nachrichten sichtbar. Durch Eintrag der Nachricht 100 mit dem gewünschten Ziel wird eine Nachricht vorgesehen. Gleichzeitig kann der Patient für weitere Eingaben gesperrt werden. Dies erfordert entsprechende Einträge unter "GTDS Parameter (weitere)":
Diese Maske ist dann als "Nachrichten" unter "zusätzliche Dokumente" erreichbar.
Wenn Patientendaten an ein anderes Register übermittelt werden soll, wird eine Nachricht mit der Nummer 100 und dem entsprechenden Zielort eingetragen.
Das Importieren von Patienten erfolgt über eine Webanwendung die von einer Art Webserver bedient wird. Lesen Sie hierzu die Datei readme.html im "webgtds" Verzeichnis.
Nach dem Import kann automatisch eine Warnung erfolgen, wenn der Tumorakte neue Datensätze hinzugefügt werden. Damit soll der Benutzer daran erinnert werden, die Daten wieder erneut an den Sender zurück zu übermitteln. Zum Einrichten der Warnung ist ein Eintrag in den GTDS-Parametern erforderlich: GLOBAL.DOKUMENT.PRE-INSERT muß den Eintrag "gpn" enthalten. Daraufhin erfolgt in allen Dokumenten eine Warnung, sobald ein Datensatz existiert, der einer der Abteilungen in VHD_P.DURCHFUEHRENDE_HOLEN zugeordnet ist.